Inhalt: | Der Autor befaßt sich mit den Faktoren der Krise in Tadschikistan, die sich seit der allgemeinen Politisisierung in der ehemaligen Sowjetunion zum Ende der achtziger Jahre bemerkbar machen. Er stellt fest, daß sich die Tadschiken einerseits von den Turkvölkern durch ihre ethnische Zugehörigkeit zu den Völkern im Iran, Afghanistan und Pakistan abgrenzen. Die Herrschaftsstrukturen sind durch Familienverbände gekennzeichnet, die sich neuerdings auch in politischen Vereinen auf lokaler Basis organisieren. Einer der wichtigsten Faktoren des gesellschaftlichen Lebens ist nach wie vor die traditionelle ständische Struktur, durch die die soziale Differenzierung und die Konkurrenz aufrecht erhalten wird. Zu diesen sozialen und ständischen Differenzierungen kommt als wesentlicher Faktor für die Zerrissenheit des Landes eine starke subnationale, regionale und lokale Eigenständigkeit hinzu. |
