Inhalt: | Neben Medizin, Psychologie und Humangenetik gehört die Anthropologie zu denjenigen Wissenschaften, die aufs schwerste durch ihre Geschichte belastet sind. Es ist an der Zeit zu fragen, welche Rolle Anthropologie aufgrund ihrer Geschichte spielen und welche Aufgaben sie in Zukunft wahrnehmen sollte. In den Beiträgen dieses Bandes wird die Verantwortung der Wissenschaft für die von ihr verfolgten Konzepte herausgestellt. Es wird den Gedankengängen aus dem vorigen Jahrhundert und aus der Zeit vor 1933 nachgespürt, die zur Begünstigung und Mitwirkung der Anthropologie im Nationalsozialismus geführt haben. Es werden Auswüchse beschrieben, die mittelbar oder unmittelbar mit den Verbrechen dieser Zeit in Verbindung standen und Situationen geschildert, die Grundlagen für Verwaltungsentscheidungen in der DDR waren. Schließlich wird zukünftiges Arbeiten in der Anthropologie anhand wissenschaftssystematischer und wissenschaftsethischer Fragen reflektiert. Das Buch wird von den Herausgebern im Auftrage der Gesellschaft für Anthropologie und Humangenetik in der Hoffnung verlegt, daß die Beschäftigung mit der Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des Faches zur Klärung und Revision der Vorstellungen zur Anthropologie innerhalb und außerhalb des Faches beitragen kann. <dt.> |
